Matting

Die seit 1869 eigenständige Gemeinde wurde nach der Gemeindegebietsreform im Jahr 1972 zuerst Großberg angeschlossen. Seit der Eingemeindung Großbergs 1978 gehört es zu Pentling.

Matting liegt auf einer Höhe von 337 m ü. NN und befindet sich im südwestlichen Teil der Großgemeinde unmittelbar an der Grenze zum Regierungsbezirk Niederbayern. Der Ortsbereich erstreckt sich am Südufer einer Flussschleife der Donau, die sich zwischen Bad Abbach und Sinzing tief in die Kalksteine und Dolomiten des Oberen Weißjura eingeschnitten hat.

Heute ist es schwer vorstellbar, dass an diesen steilen, felsigen Südhängen Weinbau (nachweislich von 901 - ca. 1648) betrieben wurde.

Bereits seit 1941 stehen die Mattinger Hänge unter Naturschutz. Sie dienen seit Jahrzehnten u. a. dem Wanderfalken als Brutplatz.

Die erste beurkundete Erwähnung Mattings ist bereits zwischen 875 und 882 in Verbindung mit dem Hochstift Regensburg und dem Kloster St. Emmeram nachzuweisen: "Ougo gibt an St. Emmeram Güter zu Buchhausen, Pinkofen und Mundlfing gegen andere zu Matting."

Neben dieser vagen Angabe hält dagegen die Tauschurkunde vom 11. Februar 901 fest, ein gewisser Hitto hätte dem Abtbischof Tuto (894-930) der Benediktinerabtei St. Emmeram zu Regensburg seine Besitzungen in den Orten „Matting, (...) und Tegernheim gegen Güter zu Motzing bei Straubing übergeben. Jene Urkunde hielt auch die Größe des Ortes Matting fest. Eine Kirche mit Zehent, drei Höfe, zwei Häuser und zwei Scheunen. Eine andere Urkunde belegt die Schenkung eines Mattinger Weinberges durch den letzten ostfränkischen Karolinger, König Ludwig das Kind (893 - 911) im Jahr 901 an den Emmeramer Mönch Ekkepreht.

Die heutige Pfarrkirche St. Wolfgang in der seit 1817 selbständigen Pfarrei Matting stammt aus dem Jahre 1740. Heute steht von der mittelalterlichen Kirche aus der romanischen Stilepoche nur noch der Turm aus dem 13. Jahrhundert.

In Matting stehen die ältesten Steinhäuser Bayerns. Durch seine Vielzahl an mittelalterlichen Bauten nimmt der Ort besonderen Stellenwert im historischen ländlichen Baubestand ein. Zwar ist die Zahl derart alter Gebäude durch eine rege Bautätigkeit stark gemindert, aber gibt es immer noch eindrucksvolle Beispiele historischer Baukunst. So sind das Appoltshauser Anwesen, ein in den 90er Jahren saniertes Gebäude, das heute die Gaststätte „Zunftstüberl" beherbergt, oder das Knittl Anwesen mit Wohnstallhaus (1350), Scheune, Getreidespeicher (1420) und Ausnahmhaus in ihrer räumlichen Zuordnung noch komplett erhalten.

Die einzige Gierseilfähre im Umkreis verbindet den Ort mit dem Nordufer der Donau. Matting benötigte schon von Anbeginn seines Bestehens eine „Plätten", eine Zille, ein Floß oder ein anderes „Wasserfahrzeug", um seine Felder an der linken Donauseite bestellen zu können. Im Jahre 1854 erhielt es von der Königlichen Regierung von Niederbayern im Namen Seiner Majestät des Königs von Bayern die Genehmigung, eine Wagenfähre als Gierfähre am Hochseil zu betreiben.