St. Wolfgang in Matting

Die Pfarrei wurde wahrscheinlich noch im 11. Jh. vom Kloster Emmeram (in Regensburg) gegründet und wird erstmals im 12. Jh. genannt. Eine Wolfgangskirche ist seit dem Jahre 1415 nachweisbar. Im Jahre 1224 erhielt auch das benachbarte Benediktinerkloster Prüfening Besitz in Matting. Die Mattinger Seelsorger kamen aber bis ins frühe 19. Jh. aus dem Kloster St. Emmeram. Seit 1787 gab es einen ständigen Pfarrvikar im Ort. Die Gründung der heutigen Pfarrei wurde nach der Säkularisierung des Klosters St. Emmeram in den Jahren 1810-1816 betrieben und 1817 erstmals besetzt.

 

Kirche St. Wolfgang mit Glockenturm

Die Kirche von Innen

 

 Über die Kirche

Die Kirche St. Wolfgang liegt nur wenige Meter vom Südufer der Donau entfernt auf einer kleinen Geländeerhöhung, deren heutiges Niveau nicht zuletzt durch die jahrhundertelange Friedhofsnutzung entstanden sein dürfte.

Der älteste erhaltene Teil und damit verbliebene mittelalterliche Rest der Wolfgangskirche ist der Ostturm. Sein Mauerwerk besteht aus regelmäßigen Bruchsteineinlagen und dürfte in der 2.Hälfte des 13. Jh. Entstanden sein. Noch heute zeigen Reste einer einstigen Kreuzgratwölbung im Innern des Turmes, dass der Altarraum im Turm lag. Die mittelalterliche, spätestens im 13. Jh. aus Stein errichtete Kirche war wesentlich kleiner als die heutige Kirche. Wegen Baufälligkeit beschloß man 1740 die ruinöse alte Kirche bis auf den Turm abzubrechen und ein neues, größeres Kirchenschiff zu errichten. Noch im gleichen Jahr wurde der Neubau durchgeführt.

Immer wieder suchten Hochwasserkatastrophen die an der Donau gelegene Wolfgangskirche heim und richteten Schäden am Gebäude und der Ausstattung an. Hiervon zeugen noch die beiden neben dem Portal außen angebrachten Hochwassermarken von 1784 und 1845.

Innen- und Außenrestaurierungen fanden 1756, 1761, 1778, 1857, 1870/71, 1882, 1923, 1940, 1981, 1989 und 2007 statt.

Über die Ortschaft Matting

Bei der Beschäftigung mit der Geschichte des mittelalterlichen Dorfes Matting, das zwischen Bad Abbach und Regensburg am südlichen Donauufer gelegen ist, stößt man auf das Problem, dass in den frühen Urkunden zwei Orte genannt werden, die entweder mit Matting / Kirchmatting (Lkr. Straubing) oder Matting (Lkr. Regensburg) zu identifizieren sind.

Umstritten ist die Erwähnung in einer Tauschurkunde des Jahres 901, in der ein Hitto mit Abtbischof Tuto von St. Emmeram (894-930) Besitz in Tegernheim und Matting gegen Güter zu Motzing bei Straubing schenkt.

Eine sicherere Quelle stellt die Urkunde König Ludwig des Kindes (900-911) dar, in der von einer Schenkung eines Weinberges bei Matting an den Emmeramer Mönch Ekkebert die Rede ist.

Die Mattinger brachten es zu einem gewissen Wohlstand, denn hier entstanden bereits im Hochmittelalter Bauernhäuser aus Stein, deren ältestes, zugleich eines der ältesten dörflichen Gebäude Bayerns (erbaut um 1300) ist.

Seelsorgerische Betreuung der Pfarrei Matting seit 1801

1801 - 1834   Pater Rambold Bogl
1834 - 1838   Jakob Schmid
1838 - 1846   Johann Nepomuk Greiner
1846 - 1867   Gregor Fritsch
1867 - 1873   Joseph Klein
1873 - 1877   Joseph Sesselmaier
1877 - 1878   Anton Sipl
1879 - 1888   Peter Dollinger
1888 - 1905   Liborius Schmid
1905 - 1920   Franz Xaver Maier
1920 - 1938   Josef Koller
1938 - 1946   Josef Hutterer
1949 - 1981   Ludwig Eich
1981 - 2002   Wilhelm Bunz
2002 - 2013   Andreas Giehrl
2013              Stefan Heimerl

Quellen-Angabe:
Reihe "Kleine Kunstführer Nr. 1815"
Verlag Schnell & Steiner GmbH - München und Zürich mit den darin aufgeführten Quellen und Literaturangaben